Ihr Auto wackelt beim Fahren? Keine Panik: Für das Ruckeln kann es unterschiedliche Ursachen geben. Nicht immer liegt gleich ein Motordefekt vor, der einen finanziellen Totalschaden nach sich zieht. In unserem Beitrag erklären Ihnen die Homecar24-Experten, welche Fahrzeugdefekte Vibrationen auslösen und wie Sie Abhilfe schaffen können.
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ToggleAuto wackelt beim Fahren: Wenn Kälte die Ursache ist
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Im Winter kommt es des Öfteren vor, dass das Auto beim Fahren zu zittern beginnt. Verantwortlich ist oft das Motoröl, das normalerweise dünnflüssig ist. Bei Kälte verändert das Öl seine Konsistenz. Das Auto wackelt beim Fahren, wenn das Motoröl zähflüssig wird und nicht mehr ungehindert an alle Stellen kommt.
Wenn Sie Motoröl kaufen, achten Sie auf die Zahl vor dem “W” (z. B. 5W40). Je niedriger der Faktor, desto besser sind die Fließeigenschaften des Motoröls. Wählen Sie möglichst ein Öl, das auch bei bitterer Kälte alle Stellen des Motors erreichen kann. Unsere Experten empfehlen außerdem, den Wagen langsam auf Betriebstemperatur zu bringen und das Gaspedal nicht sofort voll durchzutreten.
Das Auto wackelt beim Fahren, obwohl Sie ein geeignetes Motoröl eingefüllt haben? Dann könnte der Kraftstoff die Ursache sein. Bei Minusgraden kann das Benzin nicht mehr optimal verdampfen. Das Kraftstoff-Luft-Mischverhältnis gerät aus dem Gleichgewicht. Dieser Zustand hält aber meist nur wenige Minuten an. Normalerweise verschwindet das Ruckeln, sobald der Motor warm ist.
Defektes Motorlager: Häufige Ursache für Vibrationen
Das Motorlager dient dazu, die Schwingungen des Motors abzufangen. Es handelt sich um eine flexible Verbindung zwischen der Karosserie und dem Motorblock. Wenn Ihr Auto wackelt und beim Fahren Vibrationen auftreten, kann dies auf ein defektes Lager hindeuten. Unser Tipp: Schalten Sie beim Fahren in den Leerlauf. Verschwindet das Zittern nicht, liegt vermutlich ein Lagerschaden vor.
Ein Wechsel des Motorlagers kostet im Schnitt 300 bis 400 Euro. Den größten Kostenfaktor machen dabei die Arbeitsstunden der Mechaniker aus. Das Lager selbst kostet im Internethandel weniger als 20 Euro.
Defekte Radlager: Kinderkrankheit mit verheerender Wirkung
Defekte Radlager können für unangenehme Vibrationen beim Fahren sorgen. Dieser Defekt tritt häufiger auf, als die meisten Leute denken. Betroffen sind nicht nur Billig-Fabrikate, sondern auch Premium-Marken wie Audi und BMW. Hier einige Modellreihen, bei denen es häufiger zu Radlagerschäden kommt:
- Passat 3BG
- Audi A4 B8
- Ford Mondeo MK4
- Opel Astra H
- Opel Zafira B
Radlagerdefekte sind “Kinderkrankheiten”, die nicht nur ärgerlich sind, sondern auch teure Reparaturen nach sich ziehen können. Pro Lager werden 200 bis 700 Euro berechnet. Da Radlager achsweise getauscht werden, müssen Sie sich leider auf doppelte Kosten einstellen.
Weitere Ursachen für Vibrationen beim Fahren
Eine seltene Ursache für Vibrationen beim Fahren ist ein defektes Zweimassenschwungrad (kurz ZMS). Die Aufgabe des ZMS besteht darin, die Motorvibrationen von Getriebe und Antriebsstrang fernzuhalten. Ein Defekt kann durchaus zu einem deutlich wahrnehmbaren Ruckeln führen. Die Reparatur des ZMS verschlingt je nach Fahrzeugtyp zwischen 550 und 900 Euro.
Ein weiterer Grund für Fahrzeugvibrationen ungewöhnlicher Art kann die Kraftstoffpumpe sein. Liegt hier ein Defekt vor, kann die Einspritzanlage den Zylindern nicht mehr genügend Kraftstoff zur Verfügung stellen. Das bereits erwähnte Kraftstoff-Luft-Gemisch wird zu spät gezündet – das Auto wackelt dann beim Fahren.
Der Austausch der Einspritzpumpe ist eine der teuersten Reparaturen überhaupt. Für die Pumpe selbst müssen zwischen 1.000 und 1.500 Euro veranschlagt werden. Hinzu kommen Arbeitskosten von 800 bis 1.200 Euro. Bei älteren Modellen bedeutet ein Defekt das ökonomische Ende des Fahrzeugs, sofern es sich nicht um ein Liebhaberauto handelt.
Auto wackelt beim Fahren: Weiterfahren oder Werkstatt aufsuchen?
Wenn Ihr Auto wackelt und beim Fahren immer wieder Vibrationen auftreten, sollten Sie eine Fachwerkstatt aufsuchen. Es ist wichtig, das Problem einzugrenzen – so können unnötige Folgekosten vermieden werden.
Wird das Problem nicht erkannt und beseitigt, können je nach Ursache verheerende Schäden und Defekte auftreten – zum Beispiel:
- Defekte Antriebswelle: Bruch der Antriebswelle
- Defektes Zweimassenschwungrad (ZMS): Schäden am Getriebe
- Defektes Radlager: Blockieren der Räder
Wir raten Ihnen, zeitnah eine Werkstatt Ihres Vertrauens aufzusuchen. Je früher das Problem erkannt wird, desto besser lassen sich teure Reparaturen vermeiden.
Auto wackelt beim Fahren: TÜV-relevant oder nicht?
Der TÜV umfasst keine Testfahrt – der Wagen wird im Stand geprüft. Das Zittern ist für die Hauptuntersuchung insofern bedeutsam, als ein unrunder Motorlauf auf unzulässige Abgaswerte hinweisen kann. Ohne eine bestandene Abgasuntersuchung wird die technische Untersuchung gar nicht erst durchgeführt. Auch wenn beim Bremsentest ungewöhnliche Vibrationen messbar sind, kann die TÜV-Plakette verweigert werden.
Was, wenn der Wagen auch im Stand ruckelt?
Ihr Auto wackelt beim Fahren und im Stehen? Dann ist der wahrscheinlichste Grund ein Schaden an der Zündanlage. Bei einem defekten Zündkabel kann der Wagen schon nach dem Anlassen wackeln und vibrieren. Ursächlich ist häufig ein Marderschaden. Die Tiere haben die unangenehme Eigenschaft, es sich im Motorraum gemütlich zu machen und die Autokabel anzufressen.
Die gute Nachricht: Kaputte Zündkabel können in einer Fachwerkstatt leicht ersetzt werden. Die Kosten für ein einzelnes Zündkabel liegen bei etwa 30 Euro. Ein kompletter Zündkabelsatz kostet je nach Marke und Modell zwischen 80 und 100 Euro.
Ein weiterer Grund für das störende Ruckeln kann eine Zündspulendefekt sein. Die Zündspule sorgt dafür, dass an der Zündkerze ein Funke entsteht und die benötigte Hochspannung erzeugt wird. Auch hier können Marderbisse einen Defekt auslösen. Suchen Sie in diesem Fall zeitnah eine Fachwerkstatt auf, um weitere Schäden zu vermeiden.